Endlich war es so weit, einer der Locations, warum ich diese Reise überhaupt machen wollte, stand heute auf dem Zettel.
Start war nach einem Frühstück im Hotel. Dieses Mal habe ich aber genauer hingeschaut, auch hier gab es wieder einen Cappucino mit Kakao..?? WAS SOLL DAS..? Also mir war nicht klar, dass man einen Cappucino überhaupt mit Kakao machen kann... also kann natürlich schon, aber ehrlich, wer trinkt so was..? Ok, in einer Wiener Melange ist Kakao drin, aber im Cappucino.? Der Käse zeigt sich auch wieder von seiner besten Seite als Blockkäse, Schinken war schon von anderen Mitstreitern aufgegessen und nachgelegt wurde auch nichts... Entspannen Olaf, es soll ein guter Tag werden... Ab ins Auto und auf Richtung Pointe de Kermovan. Zu diesem Spot hatte ich schon viele Bilder im Internet gesehen und wollte auf jeden Fall auch eine andere Aufnahme haben und nicht das was man im Netz so finden kann. Angekommen am Parkplatz war da eine Holzschranke, laufen oder einfach durchfahren stand zur Diskussion. Ok, man hätte Sie einfach aufmachen können, aber ein gutes Gefühl hatte ich dabei nicht. Ja ja... ich habe die Jungs wieder gebremst... Spielverderber ich... Es war ca. 1 Kilometer zu laufen, aber alles Trolli geeignet..!
Am Leuchtturm angekommen, wieder eine Tür und Steinmauer. Betreten verboten... bla bla bla... Dieses mal war es MIR scheißegal... Während Frank und Helmut um die Mauer rum krabbelten, war es mir dort zu hoch, eng, abschüssig... die Höhenangst machte eine Weichmuschi aus mir... Ich krabbelte wie eine Gazelle über den Zaun... hust... Auch hier waren wir wieder auf einem Speergebiet mit alter Bunkeranlage unterwegs, bevor wir am Leuchtturm ankamen. Leider war der Himmel wie an den anderen Tagen in einem nervigen Grau. Frank stellte sogleich ein Live-Video bei Facebook ein und genau in dem Moment kam die Sonne raus. Cool, endlich mal blauer Himmel auf den Bildern zu sehen.
Ich machte die Standardfotos, die jeder aus dem Internet kennt.
Aber jetzt stand noch das Foto an, was eben nicht jeder hat. Also ab über die Mauer und Felsen krabbeln und runter zum Wasser. War nun gerade ab oder auflaufendes Wasser hörte ich mich leise Fragen... So schnell wie die Frage kam, war Sie auch wieder verschwunden und ich fand mich nach vorne gebeugt auf Wasserlinie wieder. Die Frage, ob nun ab oder auflaufendes Wasser wurde schnell beantwortet. Es kamen zügig Wellen hintereinander, so zügig, dass ich mich nicht ganz in Sicherheit bringen konnte.
Turnschuhe und Hose waren nass, aber DAS Foto nicht gemacht. Was tun.? Der Tag fing gerade erst an, meine Klamotten leicht nass und mein Foto nicht gemacht. Ersatzklamotten waren im Hotel und dieser Umweg zur nächsten Location nicht eingeplant. Es war wie bei Engelchen und Teufelchen, der Teufel sagte: Zieh die Hose und Schuhe aus, Frank und Helmut machen davon kein Foto. Der Engel sagte: Lass es Olaf, oder willst du dich in Unterhose am Wasser im Internet wiederfinden..? SCHEISSE... DAS würde ich meinen beiden Jungs echt zutrauten... Also, Turnschuhe aus, Hose so weit hoch es ging und wieder runter auf den Stein von eben.
Wellen kamen dann auch reichlich und ich musste zigfach aus dem Wasser raus, das Objektiv säubern, und wieder rein ins Wasser, um mein Foto zu bekommen.
Endlich war das Foto im Kasten, leider ohne blauen Himmel, aber dafür mit nassen Schuhen, Socken, Hose und die Kamera sah auch schon mal besser aus.
Wie gut, dass unser Kamera Hersteller des Vertrauens die Dinger spritzwassergeschützt gebaut hat.
Auch Frank und Helmut haben dann von einer ähnlichen, aber etwas besser geschützen Position Bilder gemacht.
Die Zeit verging wie im Flug und wir waren bestimmt schon drei bis vier Stunden vor Ort.
Die nächste Location rufte nach uns, ebenso wie der kleine Hunger. Auf dem Weg zur nächsten Location Le Phare du Petit Minou mussten wir dringend was zu Essen haben. Wir hielten in einem kleinen Dorf bei einer Bäckerei. Von der Uhrzeit her muss es schon gegen 16 Uhr gewesen sein. Dort war noch so reichlich Baguette vorhanden und in bestimmt 15 unterschiedlich Sorten. Helmut machte der Verkäuferin im perfekten französich klar, dass wir alle sechs belegte Baguette nehmen, die noch da waren. Ich glaubte eine Rückfrage zu hören nach dem Motto... ALLE SECHS..?
Also klein waren die wirklich nicht, obwohl im Vergleich zu dem Baguette was dort noch lag, waren unsere doch eher klein. An nächsten Leuchturm angekommen, wurde die Location ausgiebig besichtigt und wir überlegten, von wo man aus Fotos machen kann. Auch hier wieder Bunkeranlagen.... Frank und Helmut turnten schon auf dem Dach eines Bunkers rum, während ich von etwas weiter weg erste Fotos machte.
Die coolste Aussicht gab es aber leider wirklich vom Dach des Bunkers aus... leider deshalb, weil es am Ende des Daches ca.40 Meter weit runter in die Klippen ging...
Da war Sie wieder, die Höhenangst..!! Shit, Frank hat hier doch auch gestanden und seine Höhenangst ist nicht viel besser als meine. Ich nahm also die Kamera in die Hand, ging bis vier Meter an den Rand des Daches und legte den Rest bäuchlings wie eine Robbe mit der Kamera nach vorne ausgestreckt zurück. Da ich das 7-14 mm Objektiv drauf hatte, war noch immer etwas vom Dach des Bunkers im Bild zu sehen. Shit, also noch weiter vor... echt, mir ging der Arsch ziemlich auf Grundeis, das kann ich euch sagen. Frank grinste hinter mir und meinte: Jetzt noch aufstehen, dann wird das Bild noch besser..!! KEINE OPTION FÜR MICH, dachte ich nur.
Nach ca. einer Stunde hatte ich mich an die Höhe gewöhnt und konnte zumindest neben dem Stativ sitzen.
Vom Dach des Bunkers konnte ich sehen, wie Frank wie eine Bergziege mit Stativ und Kamera zwischen den Klippen krabbelte... immer auf der Suche nach dem besten Winkel für SEIN Foto.
Inzwischen war ich ziemlich DURCH mit dem Tag, die Klamotten noch immer leicht feucht und der Hunger meldetet sich wieder. Von daher bin ich dann nicht mehr mit Frank und Helmut zwischen den Klippen durch, zu einem kleinen Strand runter... Obwohl, die Bilder sahen schon cool aus von dieser sonst eher unbekannten Seite.
Fazit des Tages: Für ein wirklich klasse Landschaftsfoto muss man schon so einiges auf sich nehmen. Ach ja, Frank hat im Anschluss dieser Reise eine Video mit der Bearbeitung eines Foto vom ersten Spot des Tages gemacht. Reinschauen lohnt wirklich, denn hier sieht man, was man aus einem Foto noch alles rausholen kann. Den Link zum Video findest du HIER. Der fünfte und letzte Tag unser Reise steht dann unter dem Motto, warum LKW´s in Landschaften nerven können.
Kommentare
Top geschrieben, musste einige male grinsen und sogar auch mal lachen. Danke fürs berichten
Gruß von der Bergziege
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